
Auf „Høyer – A Night at Sea“ sind sieben Songs zu hören. Vom satten Spätnachmittag geht es einmal durch die Nacht: u.a. mit den aufgehenden Sternen über der Alten Mühle im Ortskern von Høyer bis zum Gesang der Amseln, wenn die Sonne den Himmel in warme Farben taucht.
RELEASE: 27. September 2023
Musik von der Westküste
Die Grenzen haben sich so oft verschoben, die Küste dagegen bleibt immer die Küste. Wattenmeer, Nordsee, Inseln. Hallig und Koog, Vögel und Dünen. Nach dem Ostseezyklus „Sundevit“ nun also die Nordsee.
„Als Ostsee-Fan kann sie bei einem Kurzbesuch ja nur verlieren, weil man in der Schnelle halt immer nur wahrnimmt, was sie nicht hat. Verstehen ist aber mehr als Kennenlernen. Also öfter dahin und nach einer anderen Welt suchen, einer neuen Welt sozusagen, auf der nichts gilt, was ich kenne. Denn auch meine Ostseestrand-Qualitätsmerkmale verwehen wie sonnenleichter Sand. Die Nordsee ist launisch. Mal hat sich das Watt paradiesisch in der Abendsonne präsentiert und ich dachte, ich stehe auf dem Meer und auf Augenhöhe mir ihr. Dann kommt das Wasser und die Gewalt überrascht. Alle Adam- und Eva-Liebligkeit ist weg. Es ist rau. Und an anderer Stelle seh ich die riesigen Vogelkolonien und es ist schlicht faszinierend. Die Nordsee ist eher eine immerwährende Landschaftsmalerin, die mindestens einmal am Tag alle Farben aufs Papier bringen will. In einer Art Slowmotion. Ein Drehort für gleich drei Musikvideos. Ein Ort, der sich verletzlich – stripped to the bone – zeigt und dir nur wenige Stunden später deine eigene Verletzlichkeit zeigen kann, deine Größe auf das Maß eines einzelnen Vogels unter Zehntausenden auf den Kögen hinter dem Deich schrumpfen lässt.
Langsam mag ich die Nordsee. Sie schmiegt sich mir nicht an, sie bleibt ein heikler Ort. Sie ist, wer sie ist. Und in der Nacht höre ich sie leuchten.“